Ausbildung fertig – Ziel Bachelor

Fazit und Ausblick nach zwei Jahren Berufsausbildung

Vor einigen Monaten durfte ich in einem Newsbeitrag von meinem ersten Ausbildungsjahr berichten, seither hat sich eine ganze Menge getan. In meinem zweiten Ausbildungsjahr konnte ich nicht nur weitere Unternehmensbereiche wie IT, Support, Consulting und Sales durchlaufen und wieder viel dazulernen, sondern es war mir auch ermöglicht, meine Ausbildungszeit um ein Jahr zu verkürzen. Was allerdings nur machbar ist, wenn man Vorkenntnisse nachweisen kann. Mit meiner Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten hatte ich also Glück und konnte volle 12 Monate verkürzen!

Aus Drei mach Zwei

Mit einem klaren Ziel vor Augen, den Stoff aus Ausbildungsjahr zwei und drei in nur einem Jahr zu meistern, die Abschlussprüfung ein Jahr vorzuverlegen und einen straffen Zeitplan einzuhalten, machte ich mich also an die Arbeit.

Im ersten Ausbildungsjahr war der Besuch der Berufsschule noch ein großes Chaos. Schlechte Organisation und Kommunikation seitens der Schule aufgrund der neuen Herausforderungen durch die Corona Pandemie sorgten dafür, dass wir erst zwei Wochen nach Schulbeginn unsere finale Klassenkonstellation kannten und die Schultage definiert waren. Einen großen Teil des Schuljahres absolvierten wir, wie überall auch, in Distanzunterricht. Im nächsten Schuljahr war der Ablauf glücklicherweise etwas entspannter. Weil wir Schüler inzwischen sehr viel disziplinierter waren, konnten wir den Unterricht komplett in Präsenz „genießen“. Da auch noch zwei andere Klassenkameraden die Ausbildung verkürzten, gaben unsere Lehrer ihr Bestes, uns auf die anstehenden Prüfungen vorzubereiten.

Trotzdem war es stressig, keine Frage. Ende März stand schon die Zwischenprüfung an, die in meinem Jahrgang erstmals zu 20 Prozent in die Abschlussnote mit einfloss, gefolgt von einer 40-stündigen Projektarbeit zum Thema Datenschutz und Informationssicherheit. Diese Ausarbeitung empfand ich jedoch als eine ziemlich coole Erfahrung. Erstmalig konnte ich ein Projekt komplett selbständig planen, umsetzen und schließlich auch vor einer Fachkommission präsentieren.

Kurze Verschnaufpause und dann waren auch schon die schriftlichen Abschlussprüfungen dran. Und im Juni durfte ich meine Projektarbeit bei der IHK vorstellen, inklusive Fachgespräch. Für beides hatte man gerade mal 30 Minuten Zeit. Das war auch nochmal eine Herausforderung und ich habe viel an meiner Vortragsweise geübt, um diese Anforderungen genau einzuhalten. Letztendlich – I did it! Und zwar mit einem wirklich erfreulichen Ergebnis!

Zugegeben, das Verkürzen der Ausbildungszeit war rückblickend betrachtet schon sehr anstrengend. Das hatte ich mir tatsächlich etwas einfacher vorgestellt. Aber gut, der Entschluss war gefasst und ich bereue es nicht, denn seit einigen Tagen habe ich meinen Abschluss in der Tasche und darf mich offiziell „Kaufmann für IT- und Systemmanagement“ nennen!

Was kommt jetzt?

Ab ins Berufsleben! Zumindest so halb. Denn ich habe mich dazu entschieden, noch eins drauf zu setzen und mit einem Studium der Wirtschaftsinformatik weiter zu lernen. Tatsächlich hatte ich schon einmal ein Studium begonnen, dann aber abgebrochen. Das war vor meiner Ausbildung. Damals war mir das Studium viel zu theoretisch, es fehlte jeglicher Praxisbezug. Heute ist das anders, denn auch ich habe mich weiterentwickelt. Ich bin in meiner Persönlichkeit gereift und habe fachlich sehr viel dazugelernt. Meine Einstellung zum Lernen hat sich komplett verändert und die Möglichkeit, Gelerntes direkt in die Praxis umzusetzen, motiviert mich sehr. Ich bin quasi bereit für eine neue (alte) Herausforderung!

Mich freut besonders, dass mein Arbeitgeber MS POS meine Pläne fördert. Zukünftig werde ich 3 Tage pro Woche im Consulting Bereich arbeiten und hier das Cegid-Team als Junior Consultant unterstützen. Ich durfte bereits in den letzten Monaten immer wieder mit dem Team zusammenarbeiten und kann jetzt voll loslegen. Die übrige Zeit werde ich auf dem Onlinecampus der Internationalen Hochschule verbringen und fleißig für mein Studium der Wirtschaftsinformatik lernen, um in circa vier Jahren mit einem Bachelor abzuschließen.

Gerne - und das ist mir auch besonders wichtig - möchte ich zum Schluss erwähnen, dass ich mit vielen guten Erinnerungen auf meine Ausbildungszeit bei MS POS zurückblicke. Ich bedanke mich bei allen Kollegen, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite standen und besonders bei Konstantin Gergianakis und Niels Wosnitza für die volle Unterstützung. Ich bin gespannt und freue mich darauf, was die Zukunft noch alles für mich bereithalten wird!

Rückblick EuroCIS 2022

Viele Gespräche, gute Stimmung, große Nachfrage – Rückblick EuroCIS 2022

Die EuroCIS 2022 in Düsseldorf ist vorbei, der Messestand eingelagert, die Gesprächsprotokolle werden nachgefasst und alle Kollegen und Kolleginnen sind wieder im Tagesgeschäft angekommen. Was ist unser Fazit? Haben sich Investition und Aufwand gelohnt?

Um es mit den Worten des Messeveranstalters zu sagen: "EuroCIS 2022 übertrifft Erwartungen. Investitionsbereitschaft in Technologie im Handel hoch wie nie. Positive Stimmung in den Messehallen – persönliche Begegnungen stehen wieder im Mittelpunkt."

So beschreibt der Veranstalter die diesjährige Fachmesse und so könnte durchaus auch unser Statement zur EuroCIS 2022 lauten. Zwar wurde unsere Planung immer wieder coronabedingt durcheinandergewirbelt, aber wir waren gut vorbereitet und gleichzeitig voller Vorfreude, endlich wieder live und face-to-face mit unseren Kunden zu sprechen. Ob und wie erfolgreich die Messe generell und für uns im speziellen verläuft, wussten wir nicht. Aber die offiziellen Zahlen sprechen für sich: An den drei Messetagen der EuroCIS wurden 9.010 Fachbesucher aus 88 Ländern gezählt. 345 Aussteller aus 33 Nationen nahmen auf 10.721 m² netto Ausstellungsfläche teil.

Bild1 - Rückblick EuroCIS 2022
Große Nachfrage nach Retail Technologie

Mit unserem neuen, offenen Messestand in frischem Orange und Blau, ein paar stärkenden Smoothies und einem motivierten Team waren wir drei Tage in Düsseldorf. In Halle 09 konnten wir dieses Jahr drei Kassenlösungen präsentieren:

POSsible zeigt sich mit neuer Version als flexible und modulare Lösung für den spezialisierten Einzelhandel. Die aktuelle, umfangreich weiterentwickelte Version hatte ihre Premiere auf der Messe und überzeugte mit neuester Technologie.

Mit Cegid Retail Y2 präsentierten wir eine Kassenlösung, die als Filialsystem in jede Umgebung integriert werden kann. Im Zentrum stand das neue Front End „Live Store“. Das Feature „Live Store“ greift in Echtzeit auf das Cegid Cloud System zurück, liefert aktuelle Informationen und erleichtert den Umgang mit diversen Omnicommerce-Funktionalitäten.

Wie Microsoft 365 Commerce für ein nahtloses Kundenerlebnis sorgt, begeisterte viele Besucher – ganz egal, wann, wie und wo der Kunde kauft, unabhängig von seinem Endgerät. Der überarbeitete Unified Commerce-Ansatz stellt die reibungslose Customer Journey über alle Online -und Offlinekanäle sicher. Artificial Intelligence unterstützt die Mitarbeiter in den Filialen und automatisiert einfache Prozesse.

Klaudia Woinska

Klaudia Woinska

Konstantin Gergianakis

Konstantin Gergianakis

Interview zur Lage im Retail

Welche großen Themen den Handel beschäftigen, wie die Stimmung auf der Messe war und warum es doch alles etwas langsamer geht in Deutschland, erläutert Konstantin Gergianakis, CEO der MS POS GmbH.

Mit welchen Erwartungen sind Sie und Ihr Team auf die Messe gefahren und wurden sie erfüllt?

KG: In der Tat, wir hatten doch schon ein paar Erwartungen, freuten uns auf ein Wiedersehen und die (hoffentlich vielen) Fachgespräche mit Kunden und Interessenten. Diese Erwartungen wurden tatsächlich übertroffen, das konnte man bereits am Ende des zweiten Tages sagen.

Wir haben den Eindruck, dass es viel Bewegung im Retailbereich gibt. Es laufen viele Projekte, für die die Kunden nach einer Lösung suchen. Insgesamt waren die Besucher sehr aufgeschlossen, die Menschen offener und es gab viele fachspezifische Fragen. Wir haben uns sehr über die gute Stimmung gefreut, die auf der EuroCIS herrschte.

Welche Themen standen im Fokus?

KG: Es ist erstaunlich, wie viele große und sehr große Unternehmen nach neuen Lösungen suchen. Wir konnten viele Termine mit Konzernen vereinbaren, die mehr als 200 Filialen haben und auch international gut aufgestellt sind. Ihre Fragen zielten immer wieder auf ein Thema: Wie kann ich den gesamten Prozess so gestalten, dass ich weniger Personal brauche bzw. mein Personal merklich entlastet wird.

Die Suche nach Personal scheint eine große Herausforderung zu sein?

KG: Eindeutig. Personal ist schwierig zu finden bzw., das darf man nicht unterschätzen, es zu halten. Technologie ist ein wichtiger Benefit, den das Unternehmen als Arbeitgeber bereitstellen kann, auch um sich damit attraktiver zu machen. Man muss den Mitarbeitenden Tools in die Hand geben, um die Arbeit effizienter zu gestalten. Denn letztendlich hilft Technologie, das Kundenerlebnis schöner und persönlicher zu gestalten. Nur wenn die Mitarbeitenden dafür Zeit haben, wenn sie sich weniger mit Verwaltung beschäftigen müssen, haben sie mehr Zeit für den Kunden.

Wie hat die Branche die Einschränkungen in der Corona-Pandemie überstanden? Wie ist Ihr Eindruck?

KG: Die EuroCIS ist eine Messe für mittlere und größere Unternehmen. Wir hatten insgesamt nur wenige kleine stationäre Einzelhändler getroffen. Was man stark bemerkt ist der Trend zur Konsolidierung, zum Zusammenschluss von Unternehmen. Leider sind doch einige Unternehmen verschwunden, oder aber gekauft oder zusammengeführt worden. Ein verständlicher Weg, um die Überlebenschancen zu vergrößern.

Gibt es spezielle Features der drei vorgestellten Kassenlösungen, die den Besuchern besonders wichtig waren?

KG: Was in der Tat alle drei vereint ist die Internationalität. Danach wurden wir am meisten gefragt. Das passt zum Trend der Konsolidierung.

Sie haben keine Glaskugel, aber wie glauben Sie, wird sich die Retail Technologie entwickeln?

KG: Nicht so schnell, wie viele erwarten. Es ist doch eine sehr konservative Branche und das, was die Großen mit automatischen Stores und ähnlichem vorleben, wird bestimmt noch 5-10 Jahre dauern, bis es überall angekommen bzw. umgesetzt ist. Immerhin haben immer mehr Unternehmen heute verstanden, dass es jetzt um die Umsetzung geht. Man hat jahrelang über Digitalisierung, Payment und smarte Technologien geredet, aber die wenigsten haben es tatsächlich konsequent umgesetzt.

Signifikant merkt man die „Geschwindigkeit“ bei der Akzeptanz der Kartenzahlung. Es musste erst eine Pandemie kommen, damit der Verbraucher verstärkt mit ec-Karte zahlt. In Deutschland lieben wir immer noch das Bargeld, in anderen Ländern ist die Kartenzahlung mit über 90% das Zahlungsmittel Nr.1. Das zeigt, Deutschland ist eher konservativ, besonders beim Vertrauen in Technologie.

Gibt es noch ein allgemeines Feedback zur Messe?

KG: Im Namen der Geschäftsführung möchte ich mich an dieser Stelle besonders bei dem gesamten MS POS Team bedanken. In diesem Jahr hatten wir auch Unterstützung von drei Mitarbeitern von unserem Standort in Lodz, Polen. Es war eine tolle Teamarbeit! Ohne den Einsatz und das große Engagement, vor und während der Messezeit wäre das alles nicht möglich gewesen. Darauf können wir stolz sein.

Impressionen von der Messe
Rückblick EuroCIS 2022
Okinii mit neuem Bestellsystem

Rollout an fünf Standorten abgeschlossen

Japanische Restaurantkette etabliert maßgeschneidertes Bestell- und Kassensystem

„Mit einem Klick können wir Preise und Änderungen in alle fünf Standorte einspielen. Vor der Umstellung musste das Kassensystem in jedem Restaurant immer separat mit Daten gefüttert werden – das ist inzwischen extrem vereinfacht“, berichtet Michael Peters, COO der Okinii Restaurant Group, begeistert.

Okinii Food
Einmal bezahlen und essen so viel man möchte

Okinii – Sushi&Grill, die japanische All-you-can-eat-Restaurantkette mit insgesamt 350 Mitarbeitern bietet mittels modernem Gastronomiekonzept seinen Gästen ein echtes Genusserlebnis. Okinii – zu Deutsch „Danke“ - zeichnet sich durch Innovation, höchsten Komfort und ein einzigartiges Bestellsystem aus. Sobald man Platz genommen hat, schaltet die Servicekraft den Tisch frei und wir Gäste können via Smartphone aus einer Menükarte mit über 120 japanischen Speisen nicht nur auswählen, sondern direkt auf dem Smartphone bestellen! Alles ist genau vorkonfiguriert: die Getränkewünsche werden an die Bar übermittelt und die Speisen am Küchenmonitor angezeigt. Sobald die Bestellung fertig ist, wird sie vom Personal serviert. Das Besondere an diesem Konzept: für einen festgelegten Betrag kann jeder Gast innerhalb von zwei Stunden alle 15 Minuten je fünf Gerichte bestellen. Einmal bezahlen, essen so viel man möchte und stilvoll genießen à la carte! Das ist Okinii.

Okinii Logo
Rollout an fünf Standorten in Deutschland durchgeführt

Vor Einführung des neuen Kassensystems unTill® mit Anbindung an die Self-Ordering Schnittstelle Jamezz orderten die Gäste via Tablet. Was sich zunächst als modernes System etablierte, entwickelte sich im Laufe der Zeit leider immer mehr zu einer instabilen Lösung mit häufigen Systemausfällen.
Da auch nur ein Tablet pro Tisch zur Verfügung stand, verzögerte sich die Bestellaufgabe, sobald mehrere Gäste am Tisch bestellen wollten.

Im Juni 2021 erfolgte die erste Umstellung auf das neue Kassen- und Bestellsystem, zunächst am Standort Essen. Inzwischen wurde an weiteren Okinii Restaurants in Düsseldorf, Köln und Bonn das neue System integriert. Bye Bye Tablet – Welcome Smartphone! Damit ist der Rollout an fünf Standorten vorerst abgeschlossen. Ab sofort können Gäste ihre Bestellung überall dort ganz bequem über das eigene Smartphone aufgeben.

Was macht unTill® und Jamezz so besonders?

Welche Kriterien haben dazu geführt, dass sich die Geschäftsführer von Okinii für unser Kassensystem unTill® und die innovative Self-Ordering System Jamezz entschieden haben? „Wir haben in erster Linie ein System mit Schnittstellen für weitere Systeme gesucht. Ganz besonderen Wert legten wir auch auf die Warenwirtschaft und das Dienstplanungssystem E2N“, erläuterte Michael Peters.
„Außerdem gefällt uns gut, dass auf allen Endgeräten das gleiche Layout zu sehen ist. Das Handling ist einfach und intuitiv. Unsere Mitarbeiter waren sehr schnell eingearbeitet und auch unsere Aushilfen kommen immer wieder gut damit zurecht. Für uns im Back-Office ist das Webmanagement wichtig, denn jetzt erhalten wir aussagekräftige, überschaubare Auswertungen, die auch eine wesentlich genauere Buchhaltung zulassen. Mit der Schnittstelle zum Self-Ordering Tool Jamezz und dem damit verbundenen neuen Bestellsystem konnten wir unseren Gästen letztendlich den entscheidenden Mehrwert liefern, der inzwischen sehr gut angenommen wird. Mit fast 90% Kundenzufriedenheit sind wir mehr als happy. Älteren Gästen oder auch Stammkunden, für die der Umgang mit dem Smartphone nicht so geläufig ist, helfen wir natürlich gerne weiter“, so COO Peters weiter.

Durch die neue Bestellmöglichkeit über das eigene Smartphone muss kein Gast mehr lange warten, bis das Tablet am Tisch endlich die Runde gemacht hat. Jeder kann individuell nach seinem Wunschmenü die Speise- und Getränkekarte „durchwischen“ und direkt bestellen. Küche und Service sind so gut aufgestellt, dass keine langen Wartepausen entstehen und die Gäste kontinuierlich mit leckeren Speisen aus der japanischen Küche bedient werden. Sind zwei Stunden vorbei und man konnte alle 15 Minuten fünf neue Speisen bestellen, also insgesamt 40 Köstlichkeiten genießen, dann erfolgt die Bezahlung direkt bei der Servicekraft am Tisch, entweder in bar oder mit der Karte.

Wir bei MS POS sagen Danke für die angenehme, partnerschaftliche Zusammenarbeit! Wir freuen uns, auch zukünftig weitere Projekte mit Okinii realisieren zu dürfen.

TISAX – die Fakten

TISAX-Zertifizierung: Sicher ist man nur gemeinsam!

Daten sind das wertvollste Gut des 21. Jahrhunderts. Es existieren Geschäftsmodelle, die nur deshalb aufgebaut sind, um mit Daten zu handeln. „Knowledge is the solution!“, wie wir bei MS POS gerne zu sagen pflegen. Daten sind also nicht nur ein wertvolles, sondern auch ein begehrenswertes Gut. Als IT-Verantwortlicher in einem Unternehmen steht man daher vor einer großen Herausforderung. Wie kann man sicherstellen, dass mit Daten richtig umgegangen wird und diese geschützt sind? Und selbst wenn man in puncto Cyber-Security gut aufgestellt ist – was ist mit Kunden und Lieferanten, mit denen man als Unternehmen Daten teilt? Hierzu werfen wir einen Blick auf die Automobilindustrie, deren Verband sich 2017 auf einen einheitlichen Standard geeinigt hat, den so genannten Trusted Information Security Assessment Exchange, kurz: TISAX.

Was ist TISAX?

Daten- und Informationssicherheit sind der zentrale Knackpunkt jeden IT-Administrators. Leider kann man aber nur verwalten und kontrollieren, was in den eigenen Wänden passiert. Sobald Daten an Dritte übermittelt werden und diese dort nicht genauso gut geschützt sind, verliert man die Kontrolle. Deshalb hat der VDA (Verband der Automobilindustrie) einen Standard namens TISAX erarbeitet. TISAX ist eine abgeleitete Form des ISO2700X Standards. Jedes Unternehmen kann sich einer Prüfung nach VDA ISA (ISA = Information Security Assessment) unterziehen und erhält bei Bestehen die TISAX Zertifizierung. Diese Zertifizierung kann anschließend einem Geschäftspartner vorgezeigt werden, damit dieser sicherstellen kann, dass alle Daten entsprechend geschützt sind. Das Zertifikat ist im Onlineportal der ENX Association hinterlegt und kann zur Einsicht freigegeben werden. Im ENX Portal wird dabei nicht zwischen Lieferanten und Kunden unterschieden. Jeder gilt als TISAX-Teilnehmer und es bleibt jedem selbst überlassen, in welchem Umfang und mit wem man seine Prüfungsergebnisse teilt.

Die Prüfziele

Der wichtigste Schritt bei der Definition des Scopes ist die Auswahl der Prüfziele. Die Prüfziele bestimmen die Anforderungen, die Ihr Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) erfüllen muss und richten sich nach der Art der zu verarbeitenden Daten.

Die aktuellen Prüfziele sind:

  1. Informationen mit hohem Schutzbedarf
  2. Informationen mit sehr hohem Schutzbedarf
  3. Schutz von Prototypen-Bauteilen und -Komponenten
  4. Schutz von Prototypenfahrzeugen
  5. Umgang mit Erprobungsfahrten
  6. Schutz von Prototypen während Veranstaltungen und Film- und Fotoshootings
  7. Datenschutz
  8. Datenschutz bei besonderen Kategorien personenbezogener Daten

Prüfziele sind voneinander abhängig. So können z.B. nicht „Informationen mit sehr hohem Schutzbedarf“ geprüft werden ohne auch „Informationen mit hohem Schutzbedarf“ zu prüfen.

Assessment-Level

Oft kommt es vor, dass ein Partner für die Zertifizierung ein bestimmtes Assessment-Level (AL) fordert. Daher sind die Prüfziele jeweils einem sogenannten „Assessment-Level“ zugeordnet. Es existieren Level 1 – 3.

3 ist das höchste und damit sicherste Level, das auch wir als MS POS GmbH anstreben. Für ein AL3 finden die Interviews in jedem Fall persönlich statt und es wird eine Vor-Ort-Prüfung durchgeführt.

Die Prüfung

Nach der Anmeldung und vor der Prüfung müssen noch zwei wichtige Dinge geklärt werden: Der Prüfdienstleister und die Selbsteinschätzung.

Der Aufwand der Prüfung selbst ist abhängig vom Umfang, Anzahl der Standorte, dem angestrebten AL und natürlich der Gründlichkeit der Vorbereitung. Für einen Standort mit 5-25 Mitarbeitern sollte ein Werktag ausreichend sein. Werden Mängel festgestellt, müssen diese behoben werden und es findet eine Nachprüfung statt. Der gesamte Prüfprozess darf eine Dauer von 9 Monaten nicht überschreiten.

Nach erfolgreicher Prüfung wird ein TISAX-Label ausgestellt. Dieses Label ist drei Jahre gültig und kann mit anderen TISAX-Teilnehmern über die ENX Plattform geteilt werden.

Im Moment setzen wir uns selbst intensiv mit dem Thema TISAX auseinander.

Für mehr Informationen zur TISAX – Zertifizierung können Sie einen Blick ins Handbuch der ENX Association werfen, dort ist der komplette Prozess sehr anschaulich erklärt!

Homeoffice oder Büro?

Homeoffice = Arbeitsplatz der Zukunft?

Seit Beginn der Pandemie und gerade in den letzten Wochen, als die Inzidenzen so hoch waren wie nie zuvor, arbeiten immer mehr Menschen im Homeoffice. Wie sieht der Alltag im Vergleich zum Büro aus, was ist einfacher, was schwieriger? Wer kann und darf im Homeoffice arbeiten oder wer muss? Und was ändert sich, wenn Corona vorbei ist? Aus einer empirischen Bestandsaufnahme zum aktuellen Status der Homeoffice-Umsetzung in Deutschland zwischen ifo und infas geht hervor, dass Homeoffice eines der effektivsten Instrumente gegen die Verbreitung des Virus ist. Beschäftigte mit Präsenzarbeit klagen 4- bis 8-mal häufiger über eine COVID-19 Erkrankung. Auch andere Zahlen sprechen fürs Homeoffice. Eine um 1 Prozentpunkt höhere regionale Homeoffice-Quote kann mit einer 4% bis 8% niedrigeren regionalen Infektionsrate in Verbindung gebracht werden!

Wie funktioniert Homeoffice bei MS POS?

Glücklicherweise waren wir schon vor der Pandemie technisch recht gut ausgerüstet und dank unseres IT-Leiters Niels Wosnitza bestens aufgestellt. Home-Office war für uns also kein Fremdwort. Dennoch hat die Corona-Situation uns nochmal einen Push gegeben und weitere Homeoffice-Arbeitsplätze notwendig gemacht wie z.B. in der Verwaltung oder im Support. So sind wir als IT-Dienstleister in der glücklichen Position, unseren Mitarbeitern bei der Wahl des Arbeitsplatzes nun die Entscheidungsfreiheit zu überlassen. Damit dies unter den allgemein bekannten Abstands- und Hygieneregeln jedoch möglich ist, achten wir darauf, dass die zulässige Anzahl der Mitarbeiter pro Büroraum genau eingehalten wird. Um dies zu gewährleisten, trägt jeder Mitarbeiter seine Anwesenheitstage pro Monat vorab in eine Liste ein. Ziel ist es, so jedem die Chance zu ermöglichen, 2 Tage pro Woche im Büro zu arbeiten und 3 Tage von zu Hause. Damit möchten wir das Infektionsrisiko so gut es geht minimieren, trotzdem zwischenmenschlichen Kontakte stärken und wenn möglich, ein Gefühl von „Normalität“ vermitteln. Dennoch lässt sich nicht vermeiden, dass wir immer mal wieder über Vor- und Nachteile diskutieren und uns insgesamt eine lockerere Arbeitswelt herbei wünschen.

Vorteile durch Homeoffice

Zeitersparnis. Wer im Homeoffice arbeitet, spart sich mindestens die Fahrt zum Büro und nach Hause. Keine Staus, keine vollen Busse oder Bahnen, und auch die Umwelt dankt!

Flexibilität. Der Vorteil der Flexibilität ist von Branche und Position abhängig Beruf abhängig, aber man ist nicht mehr so streng an Bürozeiten gebunden. Private Termine wie z.B. Arztbesuche, Handwerker oder schulische Termine der Kinder sind einfacher umzusetzen, da die versäumte Zeit später nachgeholt werden kann.

Weniger Stress. Nervigen Anfahrtswege über volle Autobahnen, überfüllte Busse und verspätete Zugverbindungen entfallen. Auch der Lärm im Büro und die ständig klingelnden Telefone der Kollegen sind nicht mehr zu hören – fast idyllisch.

Günstiger. 20 Arbeitstage im Monat bedeuten 40 Fahrten weniger von zu Hause ins Büro und zurück, da kommt schon einiges zusammen.

Work-Life-Balance. Gerade Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit Kindern haben so die Sicherheit schnell vor Ort zu sein, sollten sie gebraucht werden oder die Betreuung schwierig wird.

Nachteile durch Homeoffice

Fehlender sozialer Kontakt. Ob nun in der gemeinsamen Kaffeepause oder am Kantinentisch, der kleine Plausch mit den Kollegen fällt leider weg. Gelegentliche Telefonkonferenzen können das persönliche leider nicht ersetzen.

Ablenkungen. Im Homeoffice arbeiten bedeutet, diszipliniert zu sein. Ablenkungen gibt es viele, seien es die Kinder, die Haustiere, der Paketdienst oder der Handwerker. Hier muss man sich selbst klare Regeln setzen, sonst leidet die Produktivität.

Motivationsmangel. Kollegen sind nicht nur zum Kaffeeklatsch da, sondern können auch helfen, die Motivation oben zu halten. Der fehlende Teamgeist in der heimischen „Isolation“ kann die Motivation ordentlich beinträchtigen.

Vorurteile gegen Homeoffice. „Im Homeoffice wird nicht richtig gearbeitet.“ „Die Leute faulenzen nur.“ Sicherlich gibt es Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, denen eigenverantwortliches Arbeiten schwerer fällt. Deshalb ist es wichtig, klare Aufgaben und Ziele abzusprechen und in regelmäßigem Kontakt zu bleiben.

Work-Life-Balance. Hier ist Disziplin gefordert, um zwischen Beruf- und Privatleben eine klare Grenze zu ziehen. Auch wenn Computer oder Laptop immer in greifbarer (und sichtbarer) Nähe sind - Feierabend ist Feierabend.

Was der Gesetzgeber geregelt hat - die Homeoffice-Pflicht

„Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Die Beschäftigten haben dieses Angebot anzunehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen.“ – BMAS

Sofern umzusetzen, gilt die Pflicht also für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der Arbeitnehmer kann die Arbeit im Homeoffice ablehnen, wenn z.B. die technischen oder räumlichen Gegebenheiten mangelhaft sind. Zu beachten ist, dass auch im Homeoffice die Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes sowie Arbeitszeitgesetzes gelten und die Vorgaben der EU-Datenschutzverordnung einzuhalten sind. Der Arbeitgeber ist für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit verantwortlich.Das heißt aber nicht, dass alle erforderlichen Arbeitsmittel zur Verfügung gestellt werden müssen. Hier ist eine individuelle Absprache zu treffen.

Zahlen, Daten, Fakten
//ms-pos.net/wp-content/uploads/2022/01/homeoffice1.png

Erst seit der Pandemie wird das Homeoffice von Unternehmen mehr und mehr angeboten und hat seinen Wert bewiesen. In einer Statistik aus Anfang 2020 ist ein deutlicher Anstieg um 23% zu Beginn des ersten Lockdowns zu sehen. Zwar schwanken die Zahlen je nach aktuellem Status des Infektionsgeschehens, doch ist ein Wandel in der Arbeitswelt definitiv zu erkennen. Es wird geschätzt, dass derzeit ca. 56% aller Beschäftigten in Deutschland Vollzeit oder teilweise im Homeoffice arbeiten könnten. Es ist also noch viel Luft nach oben.

Mobiles Arbeiten findet in Deutschland viel Zustimmung. Laut einer Studie aus 2020 waren ca. 81% der Befragten zum Thema „Einstellung zum Recht auf Homeoffice in Deutschland 2020“ „sehr dafür“ oder „eher dafür“. So könnte man annehmen, dass auch nach der Pandemie der Telearbeitsplatz im Trend bleibt. Wir sind gespannt auf die Zahlen für 2021!

Und die Zukunft?

Homeoffice ist ein lukratives Arbeitsmodell für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zugleich. Arbeitgeber können deutlich Kosten für die Unterhaltung von Büroräumen einsparen, während Arbeitnehmer viel Zeit und Kosten fürs Pendeln einsparen. Es ist sicherlich nicht für jeden geeignet, aber zu erwarten ist, dass Stellenausschreibungen mit flexiblen Arbeitsplatzmodellen zunehmen werden. Mit der Pandemie als Auslöser könnte der moderne Arbeitsplatz einen dauerhaften Wandel durchlaufen. Auch der Gesetzgeber muss den neuen Gegebenheiten nachkommen. Das Konzept steht und muss nur noch verfeinert werden. Wir sind gespannte Beobachter!

//neu.ms-pos.net/wp-content/uploads/2020/06/MS-POS-Logo-weiß-transparent-1.png
MS POS - Kassensysteme für Retail und Gastronomie 
de_DEDE