Wie alles begann
Letztes Jahr, mitten in der Corona Pandemie, bekam ich die Möglichkeit, eine neue Stelle im Ausland anzutreten - bei MS POS als Mitarbeiter des Entwicklungsteams. Wenn ich heute zurückblicke, sehe ich für mich so viele Veränderungen in diesem Zeitraum, dass ich diese Erfahrungen und Gedanken gerne teilen möchte.
Über zwei Jahre habe ich mich beworben und gewartet, musste viele Dokumente ausfüllen und Anträge stellen, bis es endlich funktioniert hat. Ich möchte mich persönlich bei meinem Chef Konstantin Gergianakis für seine Geduld und Unterstützung während dieser Zeit bedanken.
Ein bisschen über mich
Ursprünglich komme ich aus Tirana, Albanien, ich bin 27 Jahre alt und ausgebildeter Programmierer. An der dortigen Universität bzw. Fakultät für angewandte Wissenschaften konnte ich IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien) studieren. Ich spreche fließend Englisch, Italienisch und etwas Spanisch. Und seit mehr als einem Jahr lerne ich auch Deutsch. Bevor ich zu MS POS kam, habe ich für verschiedene italienische Unternehmen wie LocalWeb oder Assist Digital in Tirana gearbeitet, unter anderem als Webmaster und als Softwareentwickler. Zu meinen Hobbys gehören Videospiele, Kochen und Fitness – vielleicht eine etwas seltsame Kombination.
Mit all dem im Hinterkopf war ich letztes Jahr endlich bereit, mich neuen Herausforderungen in einem für mich völlig fremden Land zu stellen. Die Corona Pandemie machte meinen Weg etwas komplizierter – aber gut, damit müssen wir alle irgendwie fertig werden, auf persönlicher und globaler Ebene.
Meine ersten Eindrücke von Deutschland waren sehr positiv. Deutschland ist sauber und unglaublich grün. Die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen, insgesamt sehe ich eine sehr kulturelle und moderne Gesellschaft. Was man von der Nummer eins der EU-Wirtschaft auch ein bisschen erwartet.
Eine erste Bleibe zu finden war dank Onlinesuche zum Glück recht einfach und mit Hilfe der Firma konnte ich eine erste Basisausstattung finden.
Mein neuer Job - so viel mehr
Bei MS POS arbeite ich als Junior-Softwareentwickler für RMH-Projekte. Allerdings ist mein Arbeitsalltag etwas abwechslungsreicher als nur stundenlang zu programmieren. Ich unterstütze meine Kollegen aus dem Support-Team zusätzlich bei schwierigen Supportfällen (Second und Third Level Support). Zu meinen Aufgaben gehört auch dafür zu sorgen, dass die Datenbank der Kunden, mit denen ich arbeite, immer korrekt aktualisiert wird und die Datenintegrität gewährleistet ist. Darüber hinaus teste und optimiere ich die Software, mit der wir arbeiten.
Ich versuche, so gut wie möglich mit meinen Kollegen auszukommen, biete meine Hilfe an, wann immer sie benötigt wird, und verhalte mich so professionell wie möglich. Manchmal ist das schwierig, aber ich arbeite an meinen Kommunikationsfähigkeiten und behalte dabei meine Hauptaufgabe im Auge. Die Kundenzufriedenheit ist immer das oberste Ziel bei der Arbeit, die wir bei MS POS leisten. Im nächsten Schritt werde ich auch als Entwickler für Microsoft Dynamics 365 mitwirken. Ich bin sehr gespannt auf dieses neue Projekt.
Für die Zukunft würde ich gerne mehr darüber lernen, wie man Kunden und Projekte (oder das Geschäft im Allgemeinen) verwaltet. Ich vermute, dass Programmieren für den Lebenszyklus eines Unternehmens immer wichtiger wird. Selbst die Währung wird digital. Zu Beginn dieser neuen Zeit möchte ich in der Lage sein, den Übergang zu managen und die Erfahrung und das Vertrauen zu gewinnen, um ihn zu leiten. Als leidenschaftlicher Techniker im Allgemeinen glaube ich, dass IT-Unternehmen sich nur dann weiterentwickeln und mit dem Markt auf globaler Ebene wachsen können, wenn sie der Zeit voraus sind.
Aus diesem Grund habe ich mir zum Ziel gesetzt, meinen Master-Abschluss zu machen. MS POS unterstützt mich in meinen Plänen und bietet mir die Möglichkeit, Job und Studium unter einen Hut zu bringen. Das spricht für sich selbst und zeigt wieder einmal mehr, dass das Unternehmen die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter schätzt. Ich möchte unserem CEO Konstantin Gergianakis dafür danken, dass er mich an seiner Vision teilhaben lässt. Ich werde mein Bestes tun, um dieser Vision zu folgen und sie zu erweitern. Ich kam hierher in ein fremdes Land auf der Suche nach einem Job, und ich habe so viel mehr gefunden. Wenn ich zurückblicke, hat sich für mich vieles zum Besseren gewendet. Und ich stehe erst am Anfang ...
Wie ist es so, das Leben in Deutschland?
Meine persönlichen Veränderungen sind radikal. In erster Linie ist der Lebensstil, den ich hier führe, vollkommen anders als zuvor in Albanien. Für einen Menschen, der sehr an seiner Familie hängt, war es anfangs ziemlich schwer, in ein fremdes Land zu kommen und zum ersten Mal allein zu leben, von der Pandemie einmal abgesehen. Ich möchte meiner Mutter dafür danken, dass sie mich aus der Ferne unterstützte, was mir in der ganzen Situation sehr geholfen hat. Selbst die einfachsten Aufgaben schienen am Anfang zeitaufwendig zu sein, denn sich um eine Wohnung zu kümmern, auch wenn sie noch so klein ist und man keine Erfahrung hat, kostet Mühe und Zeit. Ich kann gar nicht mehr überblicken, wie oft ich in diesem Jahr schon Lebensmittel entsorgen musste, weil sie zu lange im Kühlschrank lagen. Ich möchte mich an dieser Stelle entschuldigen... aber Haushaltsführung war für mich erst einmal ein K(r)ampf. Ganz klar – mein Organisationstalent muss sich verbessern, da bleibt noch Luft nach oben.
Zusätzlich ist es durch die Pandemie im Moment recht schwer, neue Kontakte zu knüpfen. Ich habe immer noch eine gewisse Sprachbarriere und normale soziale Interaktionen sind durch die Pandemie sehr eingeschränkt. Videospiele sind zwar ein guter Ort, um einen Anfang zu machen und andere Leute wenigstens online kennenzulernen, aber langfristig wünsche ich mir mehr Kontakte auf persönliche Ebene.
Trotzdem bin ich dabei, meine Gedanken ein wenig zu ordnen. Denn auf der anderen Seite genieße ich auch die Zeit, um mich auf mich selbst zu fokussieren. Es ist Zeit, dass ich mich an das neue Leben anpasse, für das ich mich entschieden habe. Ich merke, dass ich immer noch am Wachsen bin.
Ein weiteres Ziel
Obwohl ich in meiner Heimat den Führerschein gemacht habe, benötige ich hier noch den deutschen Führerschein. Seit Anfang März habe ich fleißig gelernt, aber durch die Corona Situation ist der Weg umständlich und langwierig. Im Mai musste ich sogar eine 12-tägige Quarantäne einlegen, weil sich ein Mitschüler aus der Führerscheinklasse angesteckt hatte. Inzwischen habe ich aber alles hinter mir und die Prüfungen bestanden.
Ein Jahr später
Es wäre nicht ehrlich zu behaupten, alles wäre perfekt. Natürlich hänge ich sehr an meiner Familie und meinen Freunden. Während des letzten Jahres hatte ich sogar manchmal Heimweh. Was ich wirklich vermisse sind die Kochkünste meiner Mutter, das Lächeln meiner Schwester, das Schnurren meiner Katze und das Gefühl, zu Hause zu sein, vor allem am Anfang. Aber ich lerne, damit umzugehen. Die Kollegen an meinem Arbeitsplatz haben mir sehr geholfen, mich in die Kultur zu integrieren und die Menschen kennenzulernen. Vor allem die Marketingabteilung hat im letzten Jahr immer versucht, Wege zu finden, damit ich mich willkommen fühle.
Die Frage ist also in der Tat, was habe ich in diesem Jahr gefunden? Um es mit einfachen Worten zu sagen: Ich habe einen neuen Lebensstil gefunden. In mancher Hinsicht ganz anders als in meiner Heimat. Ich habe neuen Mut gefunden, Probleme selbst zu lösen. Das Vertrauen, das ich brauchte, um nach vorne zu schauen. Neue Motivationen und Energien, um meine Ziele zu erreichen. Und den guten Willen der Menschen in meinem Umfeld, die mich auf diesem Weg unterstützen. Eine Erfahrung, die mir hilft, mich auch zukünftig weiterzuentwickeln.